„Die kleine Schraube“ Es war einmal eine klitzekleine Schraube. Sie war in ein großes Schiff eingebaut. Und sie hielt zusammen mit vielen anderen Schrauben das Schiff zusammen. Eines Tages wurde die kleine Schraube locker. Und sie dachte sich: “Was soll’s? Wozu soll ich weiter halten? Ob ich da bin oder nicht, ist ja egal! Auch ohne mich wird die Stahlplatte bombenfest halten. Dafür sorgen schon die vielen anderen Schrauben.”
Und so strengte sich die kleine Schraube nicht mehr an, lockerte sich mehr und mehr und war drauf und dran abzufallen und auf den finsteren Grund des abgrundtiefen Ozeans zu sinken. Als aber die anderen Schrauben merkten, dass die kleine Schraube aufgeben wollte, da riefen sie ihr zu: “Mach das bloß nicht! Wenn du fehlst, dann werden noch mehr Schrauben locker und, Gott behüte, das ganze Schiff könnte auseinanderfallen! Oder es würde verschrottet werden. Und wir alle wären in Gefahr. Bleib! Halte fest!”
So riefen alle Bauteile des Schiffes – die Schrauben, die Muttern, die Gummidichtungen, die Platten, die Schiffsschrauben, die Ruder – der kleinen Schraube zu: “Tu es nicht! Wenn du fehlst, sind wir am Ende womöglich alle verloren! Wir brauchen dich!”
Als die kleine Schraube das hörte, wurde sie wieder stärker, und zog an. Sie fühlte sich gebraucht, sogar unersetzlich. Ihr wurde klar, wie wichtig sie für alle Bauteile ist. Und so schwimmt das Schiff noch heute auf dem weiten, azurblauen Ozean.
Oft haben wir das Glück, wenn wir Jungschützen uns treffen, dass wir Freunde treffen dürfen. Menschen also, mit denen wir eine Gemeinschaft bilden. Menschen, die sich ehrenamtlich für andere einbringen – so, wie du und ich – ihre Freizeit anderen zur Verfügung stellen. Sei es in der konkreten Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, in Räten oder Gremien.
Fällt jedoch jemand weg, kann es in der Gemeinschaft unruhig werden, sodass Aufgaben neu verteilt werden müssen oder wegfallen. Andere aus der Gemeinschaft wenden sich vielleicht sogar mit ab und der Zusammenhalt bröckelt.
Daher ist es unerlässlich, aufeinander zu achten, Gemeinschaft zu fördern und einen Blick füreinander zu haben und das nicht nur auf die „Großen“, sondern und insbesondere auch die „Kleinen“. Dann klappt Zusammenhalt und dann hält „das Schiff“!
Herzliche Grüße Euer Andreas, Bildungsreferent |