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Schutzkonzept
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Das institutionelle Schutzkonzept

Was ist das und wie geht das?

Als kirchlicher Rechtsträger sind alle BdSJ- und BHDS-Ortsgruppen verpflichtet, ein institutionelles Schutzkonzept zu erstellen. Hier geht es darum, Risiken in den Blick zu nehmen, eine Haltung im Verein zu etablieren und sich transparent für das Kindeswohl einzusetzen. Die darin enthaltenen Handlungsleitfäden und Beschwerdewegen innerhalb der jeweils eigenen Strukturen, sollen zudem jedem Mitglied bei seiner Tätigkeit im Verein als Unterstützung dienen.

Der BdSJ DV Paderborn hat sein Institutionelles Schutzkonzept erstellt und prüft und aktualisiert dieses regelmäßig.

Gern beantworten wir euch alle Fragen dazu und stehen euch mit Rat und Tat zur Seite bei der Erstellung und Aktualsierung eures eigenen Schutzkonzeptes vor Ort.

 

Erstellung eures Schutzkonzeptes

Der Bereich Prävention hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Schutzkonzepterstellung gerade im ehrenamtlichen Bereich möglichst gut vorzubereiten. Hier stehen als Anlagen eine Arbeitshilfe und eine Schutzkonzeptvorlage zur Verfügung.

Die Abkürzung ISK steht für "institutionelles Schutzkonzept".
Ob du von einem ISK, einem Schutzkonzept oder zukünftig von einem Gewaltkonzept sprichtst stellt inhaltlich keinen wirklichen Unterschied dar und unterscheidet sich nur in Begrifflichkeiten.

 

  1. Rechtliche Bestimmungen:
    • Für uns Schützen ist das zum einen die Präventionsordnung des Erzbistums Paderborn (2014) 
      • Alle Anbieter von Kinder- und Jugendarbeit, die unter katholischer Trägerschaft stehen, sollen ein Schutzkonzept erstellen und aktuell halten.
    • Ein darauf beruhender Beschluss der Bundesvertreterversammlung des BHDS von 2017
      • „Die Präventionsrahmenordnung der kath. Kirche ist für den BHDS als katholischen Verband verpflichtend. Der Präventionsfahrplan des BdSJ wird auch im BHDS umgesetzt.“
    • Landeskinderschutzgesetz NRW (trat 2022 in Kraft): Alle Anbieter von Kinder- und Jugendarbeit, unabhängig ihrer Trägerschaft sollen ein Gewaltkonzept erstellen und aktuell halten.
      • Inhaltlich ähnlich dem in der Präventionsordnung gefordertem Schutzkonzept, allerdings mit Weitung des Gewaltbegriffes auf alle Arten von Gewalt und nicht primär der sexualisierten. 
  2. Handlungsleitfaden für eure Mitglieder
    • Die wichtigsten Informationen auf einem Blick.
      • Das schafft Sicherheit und Klarheit für all eure Mitglieder. Egal ob sie eine Veranstaltung leiten, oder ob sie Teilnehmer sind. 
    • Eine feste Struktur und klare Absprachen sorgen für einen reibungslosen Ablauf und weniger Diskussionen oder Unklarheiten.
  3. Aushängeschild für eure gute Arbeit
    • Ihr macht tolle Angebote, bildet euch fort, achtet auf die gültigen Statuten und das "nebenbei" als Ehrenamtler in eurer Freizeit! Das darf ruhig gerne jeder wissen, was ihr leistet!
    • "Ihr steht doch nur an der Theke und sauft..." Nein, eben nicht! 
  4. Im Fall der Fälle...
    • Ein gut erarbeitetes ISK senkt das Risiko für Vorfälle!
    • Weiß jeder, was im Falle X zu tun ist und wo er oder sie Unterstützung bekommt.
    • "Man muss nicht betroffen sein, um betroffen zu sein..." Eines eurer Mitglieder vertraut sich euch an, oder ihr habt einen Verdacht, dass es jemandem außerhalb des Vereins nicht gut geht. Wie könnt ihr der Person helfen? Sie bestmöglich untersützen? Auch das findet ihr in eurem ISK!
    • Es gibt einen Vorfall und ihr habt alles getan, um das Risiko so minimal zu halten, wie es eben geht. Da kann es unter Umständen hilfreich sein, wenn ihr das Ganze auch schriftlich habt.

ISK_1

Die Risikoanalyse ist das Kernstück eines jeden Schutzkonzeptes. Hier setzt ihr euch mit euren eigenen Angeboten und Veranstaltungen auseinander und wie ihr sie möglichst sicher für alle Beteiligten gestalten könnt.

Im Bereich Fortbildungen haltet ihr fest, wer bei euch an welchen Schulungen zum Thema Prävention teilnehmen sollte um immer up to date bei diesem wichtigen Thema zu sein. Hier gibt es Richtlinien an denen ihr euch orientieren könnt.

Die Einsicht in die erweiterten Führungszeugnisse stellen eine strukturelle Hürde für mögliche Täter und Täterinnen dar durch den Ausschluss einschlägig vorbestrafter Personen.

Der Verhaltenskodex stellt eure internen Gruppenregeln dar, wie ihr bei euch vor Ort miteinander umgehen wollt, damit sich jeder wohl und sicher fühlen kann.

Und an wen wende ich mich, wenn es mal nicht so rund läuft? Hier gibt das Beschwerdemanagement Aufschluss, wer bei euch zuständig ist und bei Misständen und Problmen weiß, was zu tun ist.

Das Interventionsverahren stellt euren internen Handlungsleitfaden dar. Was tun im Fall der Fälle? Wer ist zuständig und wo finde ich die wichtigsten Nummern und Abläufe im Überblick? Er schafft Sicherheit und Unterstützung bei herausfordernden Situationen.

Papier ist geduldig... Was nützt das beste ISK, wenn es nicht gepflegt und aktualisiert wird? Daher macht es Sinn im Qualitätsmanagement festzulegen, wer wann das ISK auf den Prüfstand stellt und es up to date hält.  

Ob erste Informationssammlung, oder aber der Startschuss ist bereits gefallen, die folgenden Fragen / Überlegungen könnten euch bei den weiteren Schritten hilfreich sein:

  • Sind alle auf dem gleichen Stand?
    Wenn ihr euch gemeinsam auf den Weg macht, sollten auch alle wissen um was es geht. Eine kurze inhaltliche Einführung kann da hilfreich sein.
  • Bildung einer kleinen Arbeitsgruppe 
    Das ISK soll für eure gesamte Bruderschaft mit all ihren Untergruppierungen stehen. Dann macht es auch Sinn, alle daran zu beteiligen. 
    • Wer sollte involviert sein?
      Je nach eurer Struktur vor Ort sollten sowohl Praktiker, (die Menschen, die bei euch den meisten Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen haben und die Angebote gestalten) als auch Obristen mit an Bord sein.
      • Vorstände (Jung- und Altschützen)
      • Vertreter einzelner Kompanien ggf. Züge
      • Schießsport
      • Fahnenschwenker
      • Musiker
      • Gruppenleiter (besonders bei zusätzlichen Angeboten außerhalb des Sports)
      • Freiwillige vor! Ihr habt Leute die Interesse daran haben, oder sich aus anderen Kontexten mit dem Thema auskennen? Umso besser.
  • Festlegung der Hauptverantwortung.
    • Wer hat bei der Erstellung des ISK den Hut auf? 
      Ob Gesprächsleitung oder Terminierung der Arbeitsgruppe, Protokollierung der Treffen und deren Ergebnisse, oder aber die Hauptarbeit bei der Verschriftlichung des ISK. Irgendwo sollten sämtliche Fäden zusammenlaufen und koordiniert werden.
    • Wer hat im Bereich Prävention langfristig den Hut auf?
      Im ISK gibt es einige Bereiche, in denen Personen eingetragen werden müssen, die sich kümmern. Hier macht es Sinn sich gut zu beraten und auszutauschen, wer dafür in Frage kommt. Oft empfiehlt es sich auch an einigen Stellen mehr als eine Person zu benennen, um den Mitgliedern eine gewisse Auswahl zu lassen, wen sie am besten mit ihrem persönlichen Problem ansprechen können.
      • Wer ist Ansprechpartner im Fall der Fälle?
      • Wer übernimmt das Beschwerdemanagement?
      • Wer hat die Aus- und Fortbildung im Blick?
      • Wer nimmt Einsicht in die erweiterten Führungszeugnisse / Unbedenklichkeitsbescheinigungen ?
      • Wer hält das ISK aktuell (Qualitätsmanagement)?
  • Informationssammlung:
    • Gibt es in unserem Umfeld bereits ISK´s die als Ideengeber genutzt werden können?
    • Haben wir eine Mustervorlage?
    • Für welche Veranstaltungen sind wir hauptverantwortlich? 
    • Was findet alles bei uns statt, worauf sollten wir achten?
    • Gibt es Besonderheiten bei unseren Örtlichkeiten?  
  • Mit den Inhalten vertraut machen:
    Wenn ihr alles zusammen habt, macht es Sinn sich einmal etwas mit den Inhalten der Muster vertraut zu machen. Jeder der mitwirkt, sollte Zugang zu den Materialien haben um sich vor dem nächsten Treffen einen Überblick verschaffen zu können. So können mögliche Fragen direkt geklärt werden und es erleichtert den Eintsieg in die gemeinsame Bearbeitung eures ISK´s. 
    • Was kommt auf uns zu?
    • Was sollte da rein?
    • Was ist für uns vor Ort vielleicht unpassend und sollte entsprechend umformuliert / angepasst werden (gegenüber einem Muster)?

    • Beratung:
      Ob Einzelperson oder Gruppe, wir sind für euch da! Telefonisch, online oder persönlich, wir finden den passenden Weg.
    • Infoveranstaltung:
      Ihr seid euch noch gar nicht sicher was das ISK angeht, oder möchtet gern, dass eine gewisse Gruppe von euch rund um das ISK informiert wird? Dann haben wir die passende Veranstaltung für euch. Unsere Referenten kommen entweder direkt zu euch vor Ort, oder ihr könnt euch digital vom Sofa aus informieren lassen.  
    • Mustervorlage 
      Auf unserer Homepage findet ihr eine Mustervorlage für das Schutzkonzept, die ihr zur Bearbeitung nutzen könnt. Inklusive einer Ausfüllhilfe, was wo rein sollte. 
    • Risikoanalyse:
      Sie ist das Kernstück eures Schutzkonzeptes und vermutlich der aufwendigste Teil. Daher haben wir eigens dazu ein Angebot für euch erstellt. Im Rahmen einer Schulungsveranstaltung (2.5-3h) kommt jemand von uns zu euch und leitet euch bei der Erstellung eurer Risikoanalyse an, welche im Anschluss daran auch fertig ist!
    • Gegenlesen: 
      Euer ISK ist fertig und es soll mal einer gegenlesen, oder ihr seid euch nicht sicher, ob bei der Risikoanalyse alles passend bewertet ist? Dann schickt uns eure Fragen, oder euer fertiges Konzept gerne zu. Wir lesen es gegen und schicken es euch kommentiert zurück.

Ja bitte!!!!

Es ist gleich, ob wir Menschen unter oder über 18 Jahren begegnen. WIr alle wollen an Orten unterwegs sein, die Möglichkeiten schaffen, unbeschwert und sicher Gemeinschaft erleben zu dürfen.

Zudem geht es in der Präventionsarbeit nicht nur um Kinder und Jugendliche, sondern auch um weitere Schutzbefohlene.

Daher ist es wichtig, grundsätzlich ein institutionelles Schutzkonzept zu haben.